Die Wege und Flächen sind gepflastert, Andrzej hat einen super Job gemacht  und pausiert nun bis das Holzhaus fettich ist, um dann den Rest zu veredeln. ich muss noch Steine nachordern. Die ganze fundamentale Erneuerung des Holzhauses ist vollbracht, jetzt geht es ans zusammenbauen, die Bretter wurden geflämmt, gekärchert und die Innenrenovierung zu vollenden ist angezeigt. Wahnsinns Aufwand… hätte ich das gedacht…. Na, ja, jetzt freue ich mich auf krönenden Abschluss des Großprojektes.

Das Wintergartendach ist nach 4-wöchigem Warten auf Rest-Schindeln nun auch fertiggestellt, und ich habe mich nun der Wohnzimmerbodengeschichte gewidmet. 5,4 meter-Bretter Weicholz aus Litauen liegen da nun rum und eine gewisse Wohnlichkeit kann ich dem ganzen nicht absprechen. Geschmackssache. Die Billys sind mit Büchern gefüllt, die Anlage liefert besten Sound. Sehr gut.

Die Schwester von Andrzej, Barbara ( spricht perfekt deutsch ) hat den Kontakt zu einem Dachdecker hergestellt, das Appartmentscheunendach würde ich schon gerne vor dem Winter fertig haben, mal sehen… warte noch auf sein Angebot, aber auch Stanislaw ( Kumpel von meinem Gas-Wasser-Scheisse Michal ) hat sich bereit erklärt, aber erst im nächsten Frühjahr. Mal sehen.

Wir hatten hatten einen wirklich grandiosen Hochsommer, zum Abkühlen war der Platz am See bestens geeignet, immer ein wenig Wind, Schatten und gefühlte 6 Grad kühler als im Hofbereich. Genial. Aber, wie überall in Europa, zu trocken, kein Regen seit 2 Monaten. Zum Glück können wir unser Brunnenwasser zum Bewässern nutzen, sonst wäre eine dicke Delle im Portemonaie.

Aber eine wirkliche Delle schlich sich ins Gemüt, bin jetzt mehr als 4 Monate hier, und entwickelte mich zu einem burn-out-Kandidaten. Die Batterie lief leer, ich dümpelte getrieben und erschöpft hier rum, kaum mehr große Freude am Fortschritt, Funktionieren. Ich habe meine Klampfe seit Monaten nicht mehr angerührt, lese mein Zeit-Abo nicht und habe kaum Lust und Platz für Kontaktpflege. Marlon kommt auch zu kurz. Scheisse. War abzusehen, mit Ansage, habe es offensichtlich nicht geschafft, eine Balance herzustellen. Das Ganze drohte mir zu entgleiten. Alles ist super, alles läuft bestens, besser als anfangs vermutet, aber allein das ganze zu stemmen geht nicht. Die Pflaumen bleiben liegen, Haushalt gibt es hier übrigens auch…. Steffi kommt so oft sie kann, dann wird anständig gewaschen. Ich muss jetzt die Kurve kriegen, ein wenig hygienischen Umgang pflegen. Also habe ich mir ein Konzert-Ticket für die Burg in Reszel besorgt, mich ordentlich mit Piwo präpariert und mich von Ilona´s Papa kutschieren lassen. Dort noch 2 Becherchen und siehe da… plötzlich verdoppelte sich die wahrgenommene Anzahl von Musikern auf der Bühne. Dann musste mich Ilona aber wacker abholen, bevor ich dem Bürgermeister aufs sommerliche Linnen gekotzt hätte….

Mutter und Steffi rückten an und wir verlebten das letzte Hochsommer-Wochenende bevor hier der Kachelofen angeschmissen wurde um ein wenig Grundwärme ins Gemäuer zu bringen ( Mutter´s Wohlfühltemperatur blieb unerreicht ). Passend dazu hat dieses Scheiß-Virus Steffi befallen. Die lag bis vorgestern brach, hat sich ne AU besorgt und rekonvalesziert jetzt ganz ordentlich. Ich gesellte mich 3 Tage dazu um mit einem Delay die gleiche Symptomatik zu absolvieren. Toll, passte ja gut, Mutter zu Besuch und die Gastgeber liegen im eigenen Saft. Traurigerweise mussten wir unseren Danzig Aufenthalt canceln. Mutter blieb mit ihren fast 84 Jahren unbeeindruckt von des Virus´Last und ist vorgestern nach Hause geflogen. Wir hatten trotz Allem eine gute Zeit und ein wenig Platz füreinander. War schön.

Ja, und jetzt hab ich die Heizung aktiviert, der nächste Besuch steht an, und die liebe Tante Rita und Stefan sollen es wohlig haben. Dafür hab ich nochmal ein paar Tonnen Kohle besorgt, aus Kolumbien !!!!! zu einem 3,5 fach höheren Preis als im letzten Jahr. Lustig, lustig tralleralela. Werde wohl vornehmlich mit dem ganzen Schrottholz heizen.

Das Wetter ist nun vom allerfeinsten, 21 Grad, Sonne, blauester Himmel und dieses herrliche Spätsommer-Odeur. Trotzdem muss es jetzt mal bald rechnen. Aber vielleicht nach der Abreise der Sünderkämper. Stefan wird übrigens in seinem Kämper wohnen.

Ich muss dann auch bald mal wieder nach Deutschland für Dollars sorgen, hoffe dass meine Kollegen Vertretungsgesuche bringen. Die Preise für Materialien sind hier genau so durch die Decke gegangen. Zum Glück sind die Salär-Begehrlichkeiten der Beschäftigten hier auf dem Gehöft davon noch unbenommen.

Macht es gut und kommt zärtlich in den Herbst.